Belfast calling – also eigentlich war’s ja “nur” der sensationelle Giant’s Causeway (aka Tag fünf)

Tag fünf führt uns entlang der Küste zum Giant’s Causeway, leider haben wir ein kleines sprachliches Problem und deuten “Küstenrundfahrt” als Bootstour. Bevor wir dann wider Erwarten zum Bus kommen, fährt die Ambulanz weg, wir machen uns ein wenig Sorgen, nehmen das aber bei knapp 2500 Leuten an Bord nicht als ungewöhnlich zur Kenntnis. Überhaupt beim Altersschnitt von geschätzten 50 Jahren kann schnell mal etwas passieren oder einer der wenigen Jugendlichen hat’s übertrieben.
Jetzt haben wir, wie gesagt mehr aus einem Missverständnis heraus,  eine laaaaange Bustour gebucht mit Tee-, Kaffeepause und einem traditionell irischen Mittagessen das neben einem Rindsbraten mit Gemüse, Erdäpfel als Mash und in frittierter Form mit Gravy enthält. Wir fahren mitunter durch die Stadt Bushmills namensgebend für den irischen Whiskey und man merkt die Stadt ist sehr stark auf den Tourismus dazu ausgelegt. Mittlerweile gehören die Nordiren allerdings einem mexikanischen Tequilakonzern und das dürfte die Lokalen doch ein wenig im Nationalstolz kränken. Das ist in Nordirland wohl ohnehin eine große Sache nebst dem vor achtzehn Jahren erst beendeten Bürgerkrieg der im Vergleich die Berliner Mauer und alles um diese herum wie ein Kindergartenspiel aussehen hat lassen. Täglich die Bedrohung durch Heckenschützen, in 30 Jahren knapp 3.500 Tote – zahllose Bombenattentate durch die verfeindeten Fronten der IRA und der Ulfer Republicans – klingt nicht gerade sehr nach einem angenehmen Platz zu leben, aber zurück zum Ausflug, die Busfahrten waren lang und “Lassie” unser Guide hatte im Schatten von der brillianten Susan gestern nur wenig Chancen uns wirklich zu begeistern. Insbesondere wo die Tour am Giant’s Causeway den einzig echten Höhepunkt hatte. Die Basaltformationen sehen aus als wären sie viel, aber nicht zufällig dort gelandet und auch die Geschichten des Riesens Fin, der knapp 16m groß gewesen sein dürfte und seinen schottischen Rivalen zu einem Zweikampf herausgefordert hatte und ihn mittels einer Täuschung die sich seine Frau ausgedacht hatte besiegt – hat die Erinnerung an diesen wunderschönen Ort mit einem wohligen Gefühl verewigt – sehenswert ist ein viel zu schwaches Wort um den Platz zu beschreiben. Übrigens die Ambulanz heute morgen hat unseren Kapitän abgeholt, der Schwede ist nicht wieder zurückgekommen und der neue Kapitän ist ein Grieche. Seltsam..

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