Wir hatten keinen guten Start mit Montreal, erst waren es sieben Stunden Autofahrt statt 2 1/2 und dann war das FrĂ¼hstĂ¼ck in unserem B&B eher schlecht als recht. Montreal dĂ¼rfte auch nicht so die Sightseeing Stadt sein, zumindest ist das der Eindruck soweit. Ein paar durchwegs attraktive Ecken gibt es so Vieux MontrĂ©al (die Altstadt), aber die ist ziemlich Ă¼berlaufen und wirklich touristisch ausgelegt. Was mir am ersten Tag gut gefallen hat war der alte Hafen, der malerisch bunte Blätter zeigte und die Erinnerung, dass wir uns im Indian Summer befinden, einmal aufgefrischt hat.
Begonnen hatte der erste Tag mit dem Spaziergang durch unser Viertel – älter und nicht Ă¼bermĂ¤ĂŸig attraktiv. Bis zur ersten U-Bahn Station wo wir uns fĂ¼r je $12 ein Wochenendticket der STM begönnt haben. Das erste Missverständnis war die Empfehlung bei NotrĂ© Dame zu starten (Place d’ Arms) und ich Schussel bin am Place d’ Arts ausgestiegen (war auch ohne Umsteigen viel praktischer) – mitten in ein paar Kunsttagen hier in MontrĂ©al und dabei war wenig Kunst, die man unbedingt sehen oder hören muss dabei :).
Quer durch die Stadt vom Place d’ Arts zum Place d’ Arms geht sich es dann auch durchwegs lange und man hat primär etwas wenn man den alten Hafen mitnimmt am Weg. Was hier sehr stark auffällt ist, dass MontrĂ©al keine saubere Stadt ist – natĂ¼rlich nicht wenn man Wien gewohnt ist, aber auch sonst nicht unbedingt. Der Schmutz in den Becken gibt schon ein wenig zu Denken und nimmt viel Positives von der Atmosphäre der Umgebung. Auch die GerĂ¼che der StraĂŸe nimmt man nicht wirklich sehr positiv wahr. Die Notre Dame hier ist allerdings trotz alledem ein beeindruckendes Bauwerk, wie man es sich, wenn man schon mal hier ist – nicht entgehen lassen sollte. Danach haben wir den Eingang zum berĂ¼hmten Underground City Netzwerk von MontrĂ©al gesucht und sind im Eaton Centre fĂ¼ndig geworden, nachdem wir am Weg noch Indoor Eislaufen beobachten konnten. Sah nach viel SpaĂŸ aus – insbesondere ein wagemutiger Japaner der seine ersten Runden drehte. Die Underground City war am ersten Tag nicht was man “spannend” titulieren möchte, aber trotzdem beeindruckend, wenn man sich 30km weit unter der Stadt bewegen kann. Ich stelle mir das bei den frostigen Wintern (-20 Grad und böser Wind) tatsächlich sehr heimelig vor, wenn man in der Stadt etwas erledigen muss und nicht an die Oberfläche muss dazu.
Tag zwei in Montreal startete dann schon mit etwas mehr Underground, aber Samstag&Sonntag dĂ¼rfte in MontrĂ©al im Gegensatz zu Toronto deutlich weniger Aktivität zeigen, insbesondere bei Shops unter der Erde. Danach in die etwas Ă¼berfĂ¼llte U-Bahn und zum Mont Royal, wo wir unterwegs eine gemĂ¼tliche (wenn auch etwas steril eingerichtete) französische Bäckerei gefunden hatten. Frisch gestärkt ging es zur Rue Saint-Denis die eine Ă¼berraschend angenehme EinkaufsstraĂŸe mit angenehmen Flair ist – nach kurzem Flanieren im Bistro Grain De Folie eingekehrt – positiv Ă¼berrascht – mein Salat Grain De Folie war wirklich gut – knuspriges Hendlfleisch mit Geschmack auf frischem Salat – nur das Dressing war anfangs gewöhnungsbedĂ¼rftig – aber das ist per se nicht negativ. Unser zweiter Montreal Tag endete mit einem Spaziergang zurĂ¼ck. Mal zur Abwechslung keine 20km FuĂŸmarsch – insbesondere nach gestern (erstes Mal Blasen gelaufen) war das eine angenehme Abwechslung.
FĂ¼r morgen ist noch der Mosaicultures International geplant und eventuell ein Ausflug in Richtung Mont Tremblant – mal sehen, bislang haben wir sehr angenehmes, sonniges Wetter – durchgehend – seit wir in Kanada mit Regen begrĂ¼ĂŸt wurden. Wenn das so bleibt werden es morgen hoffentlich wieder gute Bilder, meine Ausbeute fĂ¼r Montreal Tag 2 ist ernĂ¼chternd schlecht.