Träume und Visionen im Rollenspiel

Ein mächtiges Instrument, wenn man es mit den richtigen Spielern kombiniert.

Träume und Visionen können mehrer Funktionalitäten erfüllen. Einerseits geben sie Spielleitern die Möglichkeit Ängste und Gefühle in Charaktere zu induzieren. Andererseits auch Hoffnung oder einfache Botschaften. Man kann sie sehr gut dazu verwenden Unbehagen zu schaffen oder sich an dem beruhigten Gesicht des Spielers erfreuen, wenn er “die Nacht in seelenruhigem Schlaf” verbracht hat.

Ein paar Beispiele für kreative Unterbringung von Träumen und Visionen im Spiel:

  • Auf der Halbebene des Schattens nach endlosen Umherirren und in Unsicherheit ob man einen Weg zurück findet träumt man endlich in “Farbe” (auf der Halbebene des Schattens ist alles in schwarz-weiss und endlos vielen Grautönen…) – ist ein Traum der Hoffnung.
  • Bevor man die Türe des offensichtlich verlassenen Tempels öffnet, erstarrt der Kleriker für mehrere Momente. Es scheint als wäre er aus dem Leben gerissen worden – seine Augen sind starr und reaktionslos. Der Augenblick jedoch vergeht so schnell wie er gekommen ist und die Ausdruckslosigkeit ist Furcht, Ensetzen und Abscheu gewichen. Keiner von euch (abgesehen von dem Kleriker selbst) kann sich vorstellen was er gesehen hat. Er verbirgt seine Furcht hinter einer Maske aus Entschlossenheit und schreitet voran, wissend, dass ein gar grausames Ãœbel hinter dem grossen Portal lauert. (Mit entsprechender Unterstützung des Spielers sind solche Situationen natürlich ausgesprochen motivierend und Spielspass fördernd.)
  • Mitten in eurem Traum steht ihr steht am Rande eines Abgrundes. Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit als ihr dem Dämonen nochmals in die Augen blickt. Es ist ein Gefühl als hättet ihr ihn nicht besiegt – sondern nur ein weiteres Tor geöffnet um euch mit Schrecken und Angst auch in dieser Welt zu jagen. Alles um euch herum fühlt sich zu real an für einen Traum – dann spürt ihr kalten Schweiss in eurem Nacken – die Haare stellen sich auf und euer Herzschlag wird merklich schneller. Eiskaltes Metall ritzt eure Haut auf dem Rückseite eures Halses – man drängt euch nach vorne und ihr fallt…
    Nur wenige Momente später steht ihr kerzengerade in eurem Bett – Sorgen macht euch nur, dass die prüfende Berührung eures Nackens mit der Hand – ein wenig Blut zum Vorschein gebracht hat.

Natürlich gibt es 1001 mehr Möglichkeiten Träume kreativ und konstruktiv einzubringen. Sie geben ein wertvolles Werkzeug wieder, solange sie nicht zu stark verwendet werden und eine gewisse Kontinuinität besetzen können sie auch (seiten-) handlungstreibend verwendet werden.

Natürlich wird kein Spieler vor Träumen erzittern die man nicht ausformuliert und klare Elemente einbringt – und ebenso wenig wird ein “motivierender Traum” das gleiche bewirken solange man dem Spieler nicht die “Motivation” genau beschreibt.

Wie immer sollten Spieler und Spielleiter in gewissen Bereichen zusammenarbeiten. Träume und Visionen als Werkzeug sind sicherlich mitunter ein paar der mächtigsten Hilfsmittel die man nahezu immer in Kampagnen einbauen kann.

2 thoughts on “Träume und Visionen im Rollenspiel

  1. Ich wollte mich mal herzlich dafuer bedanken das du uns- Nicht Rpg´ler- mal geschilldert hast wie es so- in solchen spielrunden, zugeht. Und ich glaube das Rollenspiel Universum hat einen neuen Spieler gefunden. 🙂

    Mfg Wursty

  2. Freut mich, wenn das Rollenspieluniversum einen neuen Anhänger gefunden hat. Ich hoffe Du kommst in einer entsprechend netten Runde unter. Letztlich steht und fällt doch alles mit den Vorstellungen und Bereitschaften der Spieler und Spielleiter. Es gibt ja mitunter auch einige Spielleiter die sich darauf spezialisiert haben non-permanente Runden zu leiten. Z.B. Stefan aka Kanzler von Moosbach (siehe Blogroll) – bietet an Neulinge in seinen Spielen sehr nett in die jeweiligen Systeme einzuführen.

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