Der erste Blick aus dem Schiff morgens war ja nicht wirklich sehr einladend, die riesigen Guiness Tankanhänger luden zwar zum Schmunzeln ein, aber die Stadt hatte aus Hafensicht sehr wenig Charme. Zum Glück änderte sich das schon beim Verlassen der Rampe als wir von der irischen Musik dreier, junger Musiker begrüßt wurden. In Dublin hatte ich selbst die Keystones unserer “Should-see”‘s festgelegt und um uns etwas orientieren zu können, gab es erstmals für € 10 (24h) eine Hop-on/off Tour entlang der violetten Route. Sehr zu empfehlen, man kommt an den wichtigsten Orten der Stadt vorbei, idealerweise sitzt man im Stock oben und kann noch die Sonnenstarhlen genießen dabei. Vom Trinity College, der riesigen Grünfläche des Dublin Zoos und des War Memorials, dem Guiness Storehouse. Der Busfahrer war übrigens mindestens genau wichtig wie die Informationen die es rundherum gab, direkt beim Guinness Storehouse musste er uns ja auch von dem tragischen Unfall erzählen zu dem es am Samstag gekommen ist.
Die wieder aktive Destillerie T…. in der Stadt bis zum Spire, für den die Iren, wie für alles andere sehr liebevolle Nicknames haben (Stiffey at the Liffey oder Stiletto in the Ghetto), waren es einige sehr sehenswerte Orte die gepaart mit einer netten Audiotour (Kopfhörer nicht vergessen, obwohl es gibt im Zweifelsfall auch Gratisdinger) und einem humorvollen Busfahrer einen tollen Einstieg in die Stadt verpassen. Dublins Architektur ist alleine schon die Reise wert, die liebevoll wirkenden Pubs und Geschäfte sorgen dafür, dass die gesamte Stadt ein sehr lebenswertes Flair hinterlässt ab den ersten Minuten die man hier verbringt.
Wenn wir beim Spire den Hop-off vom Bus machen verschlägt es uns nachdem wir uns in ein Souvenirgeschäft verlaufen haben gleich zum nächsten Höhepunkt unseres Dublintrips, dem Leprachaunmuseum. Es ist mehr das liebevolle Storytelling von Nora als das eigentliche Museum, dass uns hier ein Lächeln vermittelt und uns einen Zugang zu den Fabelwesen und Mythen des Landes gibt. Mittlerwelie haben wir die Geschichte des Giant Causeways zum dritten oder vierten Mal in voller Pracht gehört, zumindest wissen wir, dass die Schotten und Iren die gleiche Story erzählen und zum Glück ist die ist ja auch hörenswert. Wir streunen vom Norden des Liffeys wieder Richtung Trinity College wo wir gegenüber im wundervoll eingerichteten Bank Pub eine Stärkung zu uns nehmen, das Bier ist von mäßig (Roberts IPA) zu brauchbar (Markus’ IPA) aber das Essen ist wirklich optisch und geschmacklich sehr gut, Juli genießt ebenso wie Kathi das Soup & Sandwich special, während Robert Fish & Chips knabbert und Markus den Superfood salad.
Nachdem wir einigen Opas und Omas dabei zugesehen haben, wie sie Molly Malone an die Brüste grapschen und selbst noch das eine oder andere Selfie mit der guten Fischverkäuferin erhaschen machen wir uns auf den Weg nach Norden um durch die Einkaufsstraßen von Dublin zu ziehen, dabei stolpern wir über ein paar geniale Läden unter anderem “….” in der Andrew Street, der mit seinen Kleinigkeiten für jeden Anlass ein dauerhaftes Lächeln auf unseren Lippen hinterlässt. Ich darf erstmals in meinem Leben in einen Disney Store und stelle entsetzt fest, dass Marvel offensichtlich auch von Disney gekauft wurde. In einer riesigen Mall namens St. Stephen’s Green finden wir noch ein hübsches Kleid für Juli und eine weitere passende Kopfbedeckung für Robert und entscheiden uns die Dublina, das mittelalterliche Museum von Dublin auf den nächsten Besuch hier zu verschieben. Unser letztes Ziel wäre Tee im Peacock bei der Christ Church Cathedral gewesen, aber hier kommen wir Augenblicke zu spät – naja, vielleicht war es besser so da die Teepause im Queen of Tarts nicht nur ein Augenschmaus sind und wir wieder gestärkt uns durch die zahllosen Pubs und kleinen Geschäfte um Temple Bar wieder zurück zum Bus am North Merrion Square aufmachen. Fazit des Tages – Dublin in einem Tag reicht nicht. Die Stadt ist grün und liebenswert schön, dürfte aber mit Einbrüchen und Diebstählen zu kämpfen haben, wir kommen trotzdem wieder.