Der frühe Wurm hat einen Vogel
Tagwache! Den Wecker passend auf 06:15 gestellt wacht Markus um 06:11 auf – ein wenig wie zu Hause… Passt auch so, um 07:45 haben wir eine Photosafari durch Ketchikan gebucht und möchten schon noch ein kleines Frühstück vorab genießen. Nach einer gemütlichen Dusche und Morgenhygiene sitzen wir kurz nach 07:00 im großen Lido Market (allg. Restaurant) und machen uns nach einer guten Stärkung flink von Bord, wir wollen ja weiterhin pünktlich sein.
Kaum sind wir von der Gangway herunten, stellen unsere Telefone auf die richtige, passende Zeitzone um. Oops, es ist erst jetzt 06:30! Das fühlte sich einen Moment lang sehr seltsam und fast schon verschwenderisch an. Aber nur einen Moment, denn im Hafen liegen drei Schiffe mit ca. 10.000 Passagieren insgesamt und wir sind unter den ersten, die einen Blick auf die Stadt erhaschen können. Also streunen wir ein wenig die ersten Häuserreihen entlang. Es hat noch so gut wie nichts geöffnet und es sind auch kaum Menschen in den Straßen. Herrlich! Also nix wie los zu den Massen-Touristen-Hotspots in der Creek Street (die alten Bordellstraßen), zum Married Man’s Trail und zur Lachsleiter. Gerade letzteres ist sehr beeindruckend: Um ein Hindernis im Flusslauf zu überwinden, hat die Stadt eine künstliche Betontreppe gebaut, damit die Lachse sicher flussaufwärts zum Laichen schwimmen oder springen können. So menschenleere Fotos von diesen Spots sind echt was seltenes und wir fühlen uns wie Glückspilze, dass wir das Beste aus unserer zusätzlichen Stunde im Morgengrauen gemacht haben. Wir haben damit einen Großteil der unmittelbaren Stadt Ketchikan erlaufen und sind pünktlich zu unserer Photo-Safari zurück am Pier.






Photo-Safari mit Tori
Unsere Guide Victoria (Tori) als auch ihr Boss, der anfangs noch bei uns wartet, sind nicht auf den Mund gefallen und nehmen uns freundlich in „geiselhaft“. Die anderen vier Mitabenteurer aus North Carolina haben es nicht so eilig, aber kommen auch nur ein paar Minuten verspätet an. Tori ist in Anchorage geboren, wird am Wochenende dreißig Jahre alt und hat eine beachtliche Familie mit fünf Söhnen und einer kleinen Tochter. Sie ist in Alaska als Kind mehrmals umgezogen und aufgewachsen und schätzt die wilde, unbändige Art des Landes. Sie zeigt uns zuerst die must-see „touristy“ places, die wir schon bei unserem Morgenspaziergang gesehen haben. Aber der City Park ist neu für uns und ist eine wunderschön, grüne Oase mit vielen Flüssen und kleinen Teichen. Tori zeigt uns versteckte Plätze und spannende Perspektiven, um brauchbare Bilder mit dem Smartphone zu schießen. Dabei hat sie eine coole Art – “hands-on” und mitnehmend – die uns die gesamte Tour in ihren Bann zieht.














Potlatch Totem Park & Museum
Toris Empfehlung ist eindeutig, nicht in den kommerziellen Totem Bight State Historical Park, sondern daneben in den “befreundeten” Potlatch Totem Park & Museum zu gehen. Sie erklärt uns viel von der Herstellung über die Interpretation der Totems bis zur Lebensweise in den sogenannten Clanhäusern, die am Ende einer Saison (months with -ber) abgebaut wurden und zu Booten und Flößen für die Weiterreise umfunktioniert wurden. Die kleinen Tricks und Kniffe zu coolen Photospots haben sich für uns ausgezahlt, dazu gab es mit Tori eine unaufgeregte Tourguide mit Geduld, Leidenschaft und Finesse. Sie hat in der Gegend wohl auch ein kleines Fotostudio, wo sie für angemessenes Geld, Menschen zu mehr Selbstbewußtsein verhilft, indem sie diese gut ins Licht rückt – leidenschaftliche Photographin halt – sehr sympathisch!


Zurück an Bord
Wir sind um die Mittagszeit wieder zurück am Schiff und genießen es immer wieder, die Salatbar unsicher zu machen. Mit einem Chai Latte setzt sich Markus ins Zimmer und tippselt diese Zeilen, während Juli ein wenig Schlaf nachholt. Um 14:30 heißt es dann auch alle an Bord und wir legen in Richtung Alaskas Hauptstadt Juneau ab, wo wir gegen 10:00 morgen eintreffen sollten.
Sail Away Moderation mit Infos zum regionalen Wildlife (Deck 5 und Deck 11), naja mal sehen ob wir morgen noch ein paar coole Wildlife-Aufnahmen schaffen werden.
