Endlich sind wir mal wieder dazugekommen – ein paar Partien Magic im Commander Modus zu spielen. Früher war das halt doch alles etwas einfacher mit dem “treff ma uns” – jeder hatte 5-10 Decks dabei und wir haben so manchen Nachmittag unsicher gemacht. Nachdem ich mich nie der Competitiven Szene bei Magic sehr zugehörig gefüht habe, geht auch nix verloren, wenn man nahezu ausschließlich Themendecks hat. Das war übrigens auch einer der größten Fehler den ich im Bezug auf Spiele gemacht hab, ein Elfendeck und ein Engeldeck bei Ebay vor ein paar Jahren einzustellen und diese für ein paar Euro loszuwerden. Klarerweise waren es irgendwelche Shops, die wohl jede Einzelkarte für den Preis des Gesamtverkaufs wiederverkaufen werden. Meine Magic-Sammlung ist aber mittlerweile eine schicker Bestandteil der Spiele geworden und lockt mich immer gerne aus der Reserve, insbesondere wenn wir es schaffen (ewig her) zu viert eine Partie Two-Headed Giant zu spielen oder halt das Commander Format. Was ist das Besondere am Commander? 100 “UNIQUE” Karten mit Ausnahme von Standardländern, ein “Commander” und ein paar Regeln, welche die Partien kurzweilig und actionreich machen – üblicherweise. Natürlich hatten wir (Weckerl und ich) auch wieder ein paar Mana-screwed Games bei denen sich die Länder sehr gut versteckt haben – bei 100 Spielkarten ist der Zufall nicht immer so perfekt wie man ihn gerne hätte. Oder so. Der Commandermodus hat bei mir 7 von 10 sammelwütigen Kartenpunkte verdient und ist ein super Weg die alten Karten nochmals für eine Partie rauszuräumen ohne den “4 gleiche Karten” Effizienzwahnfaktor bei den Decks zu “benötigen”.
Danach haben wir uns endlich über “Lords of Waterdeep” hergemacht. Mein kurzes Urteil dazu: GENIAL. Das Spiel eignet sich für alle, die ein wenig Fantasy Setting mögen und gerne mal eine Spielerfahrung erleben möchten eines Cooperativ-Intrigig-Competitiven Spiels. Kurz zusammengefasst: Ihr schlüpft in die Rolle eines der Lords von Tiefwasser und versucht sicherzustellen, dass es der Stadt gut geht (Coop Teil), verfolgt dabei aber primär eure eigenen Interessen und nutzt die eine oder andere Intrige um Euren Mitlords und/oder -ladies kleine Stolpersteine im Sinne von “kümmer Du dich darum, dass ist wichtig” in den Weg zu stellen. Am Ende siegt derjenige der am meisten Rubine (Siegpunkte) einsammeln konnte (Competitiv). Wir haben nur eine Partie gespielt, die Regeln sind sehr klar formuliert und es hat einfach eine Menge Spaß gemacht. Wenn ihr mit Tiefwasser (Waterdeep) vertraut seid und ein paar von Ed Greenwoods oder R.A. Salvatores Bücher gelesen habt gibt das gleich nochmals ein paar extra Grinser und ein Plus an Flair für die Wiedererkennung alter Geschehnisse in der City of Splendors. Für mich eine glatte 9/10 intrigenlastigen Stadtherrscherpunkten für kurzweilige Nachmittage oder wie in unserem Fall einen perfekten Sonntagmorgen – das Spiel verspricht übrigens, dass es die 10/10 Punkten knacken könnte, so im Modus mit 3,4 oder 5 Spielern.
Dann gab es noch ein ungeöffnetes Brettspiel, welches schon seit langem auf einen Versuch wartet. Forbidden Stars, angesiedelt im Games Workshop(R) Warhammer 40k Universum. Ihr schlüpft in die Rolle von Space Marines, Chaos, Eldar oder Orks und breitet euch in der Galaxie aus. Ziel des Spiels ist es Objektiv-tokens zu bekommen, die üblicherweise in einer feindlichen Welt untergebracht sind. Typisch für 40k ist die sehr kriegerische Auslegung und meiner Meinung nach gewohnt schön und detailreich sind die unterschiedlichen Einheiten. Das war’s aber auch schon wieder mit dem positiven Lob, die Spielanleitung ist eine Aneinanderreihung von Querverweisen, die bislang einzig vom Order of the Stick Brettspiel geschlagen wird in Komplexität und gefühlter Unlesbarkeit. Ich hab denke ich jeden vierten Absatz drei bis viermal vorlesen müssen um die Satzkonstruktionen zu verstehen und hatte bislang nicht das Gefühl, dass meine Sprachkenntnisse so mies wären. Dem nicht ganz genug ist das Kampfsystem, welches eine essentielle Spielmechanik darstellt komplex, schwerfällig und langwierig. Schade eigentlich, die Artworks auf den Karten sind sehr gelungen fangen die dystopische Stimmung gewohnt gut ein. Auch wenn wir bislang nur Space Marines vs. Chaos gespielt haben leidet das ganze sehr unter den schlechten Manuals. Ich hoffe trotzdem, dass es noch ein paar weitere Partien geben wird, auch wenn mir schon ein wenig vor dem Drei- oder Vierspielermodus graut, wenn das “noch” langsamer wird schlafen sicherlich ein paar Leute bei den Kämpfen ein. Fazit es sind bittere 3/10 endzeitversprechenden Blutgottopferpunkte, welches Forbidden Stars verspricht – in meinen Augen mit einem besseren Manual und ein paar Quicksheets wären mindestens 6/10 drinnen gewesen.
Alles in allem ein geniales Wochenende, welches nach baldiger Wiederholung schreit, also wenn irgendwann mal wieder Zeit ist für Brettspiele.