Lange hat es gebraucht, über 33 Jahre bis ich zum ersten Mal den Atlantik überquere. Aber seit 1 1/2 Jahren war es ein Grund zur Vorfreude – einen langen und hoffentlich erholsamen und aufregenden Urlaub in Kanada zu haben.
Unser Tag beginnt um 06:15 mit Tagwache und letzten Vorbereitungen für die Abreise. Pünktlich um 07:15 steht mein Papataxi vor der Türe und wir fahren 30min zum Flughafen. Wir haben ausreichend Zeit eingeplant – eigentlich fast zuviel – aber Langstreckenflug + Verspätung (auch wenn ein Stau ist) passt schon mal gar nicht in einen guten Urlaubsstart. Also nutzen wir, dass wir auch bei der Flughafenkontrolle + Gepäckaufgabe in weniger Minuten durch sind als gehofft und genießen noch ein kleines Frühstück im Vienna Coffeeshop.
Um 10:00, knapp 30min hinter offizieller Ankündigung startet dann tatsächlich das Boarding, die Maschine – eine Boeing 767 bietet ausreichendst Platz – was vor Einstieg auffällt ist, dass sehr wenige Österreicher an Board sind – kein Wunder es dürften vielen Amerikaner und Kanadier bei uns zu Besuch gewesen sein. Dann die erste (nicht ganz unerwartete) Überraschung – in der Langstreckenmaschine der Austrian Airline ist der Flußraum der Economy-Class eine gute Handbreite geringer als der Economy-Class der Turkish Airlines. Ja, ich gebe zu – am Weg nach Istanbul ist das genauso – deswegen fliege ich immer bevorzugt Turkish Airlines; aber ich muss schon sagen, dass bei einem 10 Stundenflug ich mir ein paar cm Beinfreihheit gewünscht hätte.
Ab in der Luft vergeht die Zeit in der typischen Manier – ein paar Filme (The Internship – Comedy 8/10; A-Team – Action 5/10; Pilot von The Following – Thrillerserie 9/10 u.a.). Das Essen (Maccaroni für Klaudia, Händl mit Reis und Curry für mich) ist okay, der kleine Snack vor Landung (Toast mit Putenschinken) ist mehr Qual (als Nichtschinkenesser) als Genuß.
Knapp 9,5 Stunden nach Abflug ist es dann soweit, nach einigen Beobachtungen des fremden FEstlands aus der Luft setzen wir unsere Füße auf kanadischen Boden. Eine erste Passkontrolle erwartet uns knapp 100m nach dem Ausstieg, dann geht es quer durch den großen Pearson Airport von Toronto. In der Einreisekontrolle (Formulare gibt es schon im Flugzeug) bietet sich ein Bild, dass ich von Istanbul Atatürk sehr gut kenne. Einheimische werden von Touristen getrennt – die kanadischen Anreisenden haben gut besetzte Schalter und haben eine Wartezeit von knapp 5 Minuten – der Rest quält sich (ist übertrieben) durch eine endlose (das ist nicht übertrieben) Schlange. Danach geht es weiter zum Gepäck, dass erfreudlicherweise & nicht unerwartet schon auf uns wartet.
Am Schalter von Alamo erlaube ich mir noch unseren Mietwagen upzugraden, die größeren Gepäckstücke laden nicht zur Reise im Fiat 500 (oder ähnliches) ein, also bekommmen wir einen Mittelklassewagen von Nissan. Hinein ins Auto und – achja, Nordamerika – also Automatikschaltung. Vom Flughafen in unser Quartier, welches leicht außerhalb des Stadtzentrums wartet stauen wir uns durch Toronto. Das dürfte hier so üblich sein, naja was soll’s – eine Stunde später sind wir in Bonnevue Manor angekommen – unweit der Queensstreet und unweit der Küste und wir werden dort von Glenn begrüßt, der uns viel über die Gegend, sein Bed & Breakfast und Himmelsrichtungen erklärt. Alles in Allem ist der erste Eindruck von unserem B&B überwältigend positiv. In wenigen Minuten werden wir den Test des Frühstücks vornehmen… (mit Vorfreude)
Nachdem das Wetter etwas feucht war als wir hier angekommen sind, entschließen wir uns gestern abend noch dazu, dass wir die Kameras im Gepäck lassen und ohne Ausrüstung ins Stadtzentrum ziehen. $25 für öffentliche Verkehrsmittel (5 Einzelfahrscheine + Fahrschein für Sonntag für uns beide) sind die erste Ausgabe die wir in einem 24/7 Convenience Store CAD$ tätigen. 24/7 Convenience Stores sind hier überall und erinnern unglaublich an CLERKS von Kevin Smith. Nein ernsthaft – insbesondere wenn ein 24/7 Video Store daneben ist.
Also ab in die Straßenbahn und die Queensstreet hinunter. Wow, hier ist alles – also die Straße scheint endlos und es gibt die gesamte Straße hinunter am Samstag ein reges Treiben. Fühlt sich gut an soweit. Wir steigen University Avenue aus und drehen eine erste Runde zur Yonge Street, kommen an einer unglaublichen Vielfalt von Essensmöglichkeiten vorbei, entscheiden uns dann gegen den Tipp der John Fluevog Verkäuferin nicht fürs Little India und für ein lokale Pub. Black Bull – ganz den Reiseführerinformationen entsprechend mit einem Eishockeymatch von Buffalo gegen Toronto (das aber wirklich mehr im Hintergrund läuft) und kosten uns erstmals kulinarisch durch zwei Cheeseburger durch. Ich geb dem ersten Burger hier satte 7 von 10 Punkten, wirklich gut und geschmackvoll aber noch mit Luft nach oben. Mittlerweile ist es etwa 2 Uhr früh daheim, und erste Anzeichen von Müdigkeit machen sich breit, also beschließen wir den Heimweg anzupeilen und verpassen gleich mal unsere Station um eine ziemliche Weite. Gut, den Cheeseburger muss man sich verdienen und wir gehen noch knapp 2 Stunden ins B&B, genießen dabei den Ausblick auf die nächtliche Skyline und beschließen für uns, dass es gut gewesene wäre eine Kamera dabeizuhaben. Ist doch eh immer so, wenn man das Haus ohne Kamera bei Regen verlässt, wird es noch ein richtig sehenswerter Abend :).
Alles in allem fand ich, dass war ein sehr langer, aber toller Start in Kanada, alles wirkt ziemlich amerikanisch hier, zumindest aus der Sicht eines Mitteleuropäers – insbesondere die Art der Bedienung – aber das soll nicht negativ verstanden werden, ich find es wirklich überraschend angenehm und ausgesprochen freundlich.
Bilder wollen gerade nich so richtig, also vorerst gibt es das Posting des ersten Tages nur mit Text 🙂
Na dann einen schönen Restaufenthalt :)! Und ich erwarte mir ganz tolle Fotos :)!
Danke, bislang war es super hier. Soviel Abwechslung wie schon lange nicht mehr – wenn überhaupt schon mal.
Ist großartig und ich hoffe das eine oder andere Photo gefällt 😉