Es hat ein bisserl Zeit gebraucht bis wieder die Muse vorbeigekommen ist um einen gesamten Eintrag fertigzustellen, was nicht bedeutet, dass ich nicht täglich ein bisserl weitergeschrieben hatte. Was ist denn passiert?
Tag drei trafen wir eine Kindheitsfreundin meiner Mama, die vor 17 Jahren nach Toronto ausgewandert ist.
Tag vier war abwechslungsreich, unsere erste Reise die von Toronto nach Südosten geführt hat zuerst nach Niagara-on-the-Lake, dann zu den Niagara Falls und anschließend nach Virgil um von dort noch einen mehr als würdigen Abschluss zu finden, die Sunset Helitour über die Niagara Falls mit kleiner Sidetour über den Lake Ontario.
Tag fünf dagegen führte gemütlich zurück nach Toronto, wo das wundervolle Wetter dazu einlud sich das Schuhmuseum anzusehen und zwischen in den Straßen spazieren und den Kaffeehäusern pausieren ein vorerst toller Ausklang einer tollen Stadt zu finden war.
Tag sechs beginnt die Reise nach Osten mit dem ersten geplanten Zwischenstop in Kingston, allerdings anders als gestern Abend noch angenommen gab es als Abschied von Glenn, dem B&B Besitzer von Toronto noch wirklich 1a Tipps für den Weg.
Tag drei – Toronto Islands
Tag drei trafen wir eine alte und sehr gute Freundin meiner Mama die es vor siebzehn Jahren nach Toronto verschlagen hat. Treffpunkt war der CN Tower auf den wir dann eigentlich planmäßig auch raufwollten, aber das haben wir wegen Höhenangst unserer Begleiterin auf ein anderes Mal verschoben, stattdessen widmeten wir uns dem guten Wetter und spazierten in Richtung der Fähre südlich des Towers um die Toronto Islands zu stellen. Keine Fehlentscheidung, ganz im Gegenteil. Ausgesprochen sehens- und photographierenswert sind diese Inseln direkt vor Toronto. Schon die Überfahrt ist ein Ereignis, da ein Toronto City Airport direkt die Einflugschneise über dem Fährweg hat und man so einige Flugzeuge von sehr nahe beobachten kann. Auf der Insel findet man, wie auch schon bei unserem morgendlichen Spaziergang entlang des Lakeshore Boulevards Gänse. Tolle Sache. Möwen gab es in Wassernähe natürlich auch ausreichend und mehr als eine war den Kameras zugetan… Am Nachmittag ging es relativ flink zurück zum B&B, da wir zum Abendessen eingeladen waren und ein sagenhaft gutes Steak bei Angie und Bebe genießen durften. Mit soviel netter Gesellschaft verging der Abend dann auch deutlich schneller als uns lieb war und – leider – konnte man auch am dritten Tag noch deutlich die Zeitumstellung spüren, so richtig lange aufbleiben geht irgendwie nicht so ganz. Nunja, dafür konnten wir bald mützeln gehen und Tag Nr Vier wartete schon.
Tag vier – Niagara all day
Erster Tag mit dem Mietwagen auch wirklich unterwegs, uns verschlägt es auf der Strecke um Lake Ontario in den Bezirk “Niagara” und von dort an die doppelte Empfehlung von Niagara on the Lake. Und ja, der erste Eindruck war durchwegs positiv, es ist zwar ganz unübersehbar auf Tourismus ausgelegt, aber durchwegs sehenswert – viele kleine Geschäfte mit Kleinstadtfeeling deluxe. Leider hat hier das erste Mal seit wir über den Atlantik gekommen sind das Essen nicht wirklich überzeugt. Nach einer kleinen Shoppingtour sind wir weiter in Richtung Niagara Falls aufgebrochen, der Niagara Parkdrive sei dabei jedem empfohlen, den er hier in die Gegend verschlägt. Ein entspanntes Fahrgefühl war heute auf der Strecke zu spüren auch mit definitiv Vieltonnern auf allen Spuren, die Fahrdisziplin der Kanadier ist da eine deutliche Liga unterschiedlich von daheim…
Bei den Niagara Falls angekommen kann man sich zwischen zwei Sichtweisen entscheiden – Optimism weil die Niagara Falls einfach überwältigend sind und Touristic weil auf einen Blick die Landschaft von Casino und Hotels und wolkenkratzerartige Großhotels auf beiden seiten des Flusses (USA und Kanada) einfach stark diese Richtung prägt.
Also Kameras ausgepackt und ab auf die Fluten zu, leider waren wir heute etwas spät für die Maid of the Mists (Bootstour) aber wir planen das falls es einen zweiten Besuchvor dem Rückflug gibt.
Tag fünf – Flanieren und Pausieren
Ich geb’s ja zu, es hat mich etwas am Magen erwischt, irgendwie hab ich aber den Niagara Ausflug überstanden und kann mich so über einen etwas ruhigeren Tag in Toronto bevor wir gegen Osten aufbrechen freuen. Morgens geht erstmalig unsere Wäsche zur Laundry ($10) mit dem Hinweis um 1:00 nachmittags wäre selbige fertig – ob unsere Sachen das wohl heil überstehen?
Naja, weniger grübeln und mehr genießen, also ab in den Streetcar und in Richtung Yonge Street, wo wir uns einen gemütlichen Tagesstart gönnen, einen gebrochenen Objektivdeckel ersetzen und uns Info-Broschüren für die bevorstehende Reise im Tourist Information Center holen. Mein erster Eindruck von Bestbuy ist nicht sonderlich gut, auch wenn man bemüht ist mir etwas zu verkaufen. Dagegen kann man bei Black’s sofort die 55mm Lenscap ($8) erstehen – der Dialog mit dem Verkäufer ist allerdings wieder sehr darauf aus mir UV Filter für all meine Objektive anzudrehen was ich entschieden ablehne (hab ich doch die meisten UV Filter erst vor ein-zwei Jahren abgeschraubt…)
Nach einem stärkenden Chai geht es dann in das Toronto Shoe Museum – eine interessante Zeitreise durch die Geschichte der Schuhe, allerdings leider mit einem (ich denke aktuell) starken Fokus auf Sneaker und deutlich zu wenig Boots. Nunja trotzdem etwas Bildung war es in jedem Fall und danach gab’s für meine Frau noch ein Paar von John Fluevog. quasi nach dem Gusto holen im Museum… Den späten Nachmittag ließen wir dann auf unserer Terasse ausklingen, wäre schade gewesen die nicht zumindest einmal genutzt zu haben und nachdem wir täglich 12-15km gehatscht waren tat es auch wirklich, wirklich gut.
Tag sechs – der Beginn der Reise
Wie wir schon am dritten Tag festgestellt hatten ist morgens eine gute Zeit um aus der Stadt zu reisen – man sieht kilometerlang wie viele den Weg in die Arbeit suchen und freut sich, dass man in die andere Richtung unterwegs ist. Also ging es am Vormittag gemütlich zum letzten Frühstück in Bonnevue Manor mit unserem Gastgeber Glenn, der sich täglich mit Tipps und Ratschlägen bemerkbar gemacht hatte, auch heute sollte das nciht anderes verlaufen. “Kingston? But you can’t drive the highway 401 – you will miss something…” so begann es und wir haben es wieder nicht bereut auf ihn zu hören. Also mitsamt Gepäck ab ins Auto und ab durch die Stadt, teilweise natürlich doch den 401 Highway East entlang, aber bei Wooler Road ging es Richtung Süden. Das war ein gänzlich anderer Landstrich, weite Flächen, kleine und große Häuser und spürbar gegenwärtig der Indian Summer der hinter jedem Blatt wartet darauf entdeckt zu werden. Nachdem wir der Wooler Road gefolgt sind waren auch schon die versprochenen Sandbänke und Sanddünen (Dünen!) angeschrieben – die Zeit verging sehr flink und plötzlich war es einer der schönsten Sandstrände die man sich um diese Jahreszeit vorstellen kann. 20°C, strahlender Sonnenschein und der Süßwassersandstrand des Lake Ontario welcher von einer schieren Unzahl an Muscheln geziert wird. Von hier war der weitere Weg einfach nach Picton und von dort an den Lake of the Mountain Provincial Park welcher direkt zur Glenora Ferry (yay, gratis Attraktion) an die andere Seite führt und tatsächlich Teil des Loyalist Parkways sein dürfte. Dieser führte uns direkt nach Kingston wo wir nach einem Stop bei Aunt Lucy’s in unserem ersten Motel gelandet sind – dem Seven Oakes Motel zum Ausruhen der müden Füße.