Der Hafen in Skagway ist unsere letzte Anlaufstation, bevor wir über Glacier Bay nach Whittier bzw. Anchorage kommen, den höchsten Punkt unserer Reise durch Alaska. Das wiederkehrende Thema der letzten Häfen zieht sich auch hier weiter durch: Goldgräberregion in der Vergangenheit, heute Nationalpark und Tourismus. Die Stadt sieht auf der Karte etwas größer als die letzten aus und die Dichte an Juwelieren pro Quadratmeter scheint ähnlich hoch zu sein.
Skagway und die Gärten Alaskas
Trotzdem ist Skagway, genau wie die anderen Städte Alaskas bisher, verhältnismäßig klein und scheinbar bzw. offensichtlich auf Tourismus ausgelegt. Eine breite “Main Street”, die von Fudge über Drinks, Essen (King Crabs), bis hin zu Juwelieren (wiedermal) alles bietet, was den Standard-Reisenden wohl glücklich macht. Wir fanden es ein wenig spannender abseits der Hauptstraße – im Grünen oder in der Nähe des Museums – da lernt man nämlich, dass Skagway schon seit dem letzten Jahrhundert für seine wunderschön blühenden (Vor)Gärten bekannt ist. Die Hauptattraktion ist der White Pass Summit (Bergspitze), die man mit dem Zug zu erklimmen kann, der unüberseh- und hörbar mitten zwischen Hafenterminal und der Hauptstraße durchfährt. Auch diese Stadt hat lange vom großen Goldrausch profitiert. Heute sind noch knapp 1.200 Einwohner hier ganzjährig ansässig – und 2x mehr Saisonarbeiter in der Tourismuszeit.



Alaska Safari – Teil 1 Expeditionsboot
Unser Programm für den heutigen Tag ist eine 6-stündige Wildnis-Safari. Zu Beginn haben wir uns doch glatt in den falschen Bus gesetzt. Am Pier war aber auch richtig viel los. Juli ist’s aufgefallen, Markus hat nachgefragt und so wurden wir kurzerhand mit 2 anderen Nachzüglern per Privatshuttle rechtzeitig an den Pier für kleine Schiffe gebracht, um mit ca. 20 anderen Gästen an Bord unseres Expeditionsschiffes zu gehen. In nur 70min fährt uns Kapitän David durch die Taiya und Chilkoot Inlet entlang von mützelnden Robben, herabstürzenden Wasserfällen und den wunderschönen Chilkat Mountains zu unserer Bucht. Emma unsere Tourguide/Naturalist erzählt uns, dass sie gerade ihre schulische Ausbildung für 2 Saisonen unterbrochen hat und die neuen Touri-Guides für nächstes Jahr noch einschult, bevor sie wieder in die Schule zurückkehren wird, um ihren Abschluss zu machen.



Alaska Safari – Teil 2 Kanus

Am Strand der Bucht werden wir von 4 weiteren Guides von AlaskaX Excursions entgegen genommen und fahren nach einer kurzen Stärkung (Sandwiches, Müsliriegel und Chips) in einem alten Schulbus in den Wald zu einer kleinen Kanu-Equipment-Hütte. Dort bekommen wir passende Ausrüstung (Gummistiefel, Paddel, Rettungsweste) und steigen nach einem kurzen Spaziergang bis zur anderen Seite des Waldes in Kanus. Zum Glück haben alle Boote einen Außenbordmotor, denn gegen die Strömung des vor uns liegenden Gletscherflusses kommen wir zu 9. mit unseren Paddeln nicht an. Trotzdem spornt uns unser Guide zu einem Wettrennen mit einem der 3 anderen Boote an – natürlich Motor-unterstützt 😉 – und wir lassen die andere Gruppe gnädig gewinnen.
Alaska Safari – Teil 3 Davidson Gletscher
5 Minuten stromaufwärts liegt er plötzlich vor uns, der Davidson Glacier. Der ca. 7,5 km lange Gletscher gilt heute als Talgletscher, war aber einst mal so groß, dass er bis zur Bay reichte. Durch das Abschmelzen hat er sich weit in den Chilkat Bergkette zurückgezogen und einen Gletschersee gebildet, auf dem wir ihm nun entgegenpaddeln. Wir verweilen hier ca. 20 Minuten und schauen uns das Gesicht des Gletschers und seine schöne, blaue Farbe genau an. Wir haben wiedermal Glück, denn mittlerweile sind ein paar Wolken aufgezogen, die die Sonne verdecken, und das begünstigt das Aussehen des Gletschers. Er wirkt dadurch blauer als bei direktem Sonnenschein.






Am Rückweg überschlagen sich unsere Guides noch mit schlechten Witzen, die leider nur im Englischen funktionieren 🙂 Super happy, einen Gletscher zum Anfassen nah gewesen zu sein, fahren wir mit unserem Expeditionsboot wieder nach Skagway und genießen noch einen 20 Minuten Spaziergang zum Schiff zurück.

Kurz bevor wir an Bord gehen, können wir noch eine interessante Tierbeobachtung machen: Im Hafenbecken befindet sich auch eine Lachsleiter, die von einer Unmenge an Lachsen auch genutzt wird. Zwei Robben haben das auch bemerkt und nutzen das reichhaltige Buffet: Eine Robbe versteckt sich im Tunnel und jagt der anderen die Lachse entgegen. Ein wunderschöner, ereignisreicher Tag geht zu Ende.