Der berühmteste Park Vancouvers
Das ist er, der Stanley Park, knapp 400 Hektar groß und damit größer als Central Park in New York. Direkt am Wasser (Meer) gelegen, unzählige Fahrradrouten um und durch ihn führend, ein paar Totempfähle und zumindest drei vollwertige Sandstrände. Das beschreibt einen der schönsten grünen Flecken in einer (ohnehin sehr grünen) Großstadt in Daten & Fakten. Jeder Reiseführer, nahezu jede “what to do in Vancouver” Seite empfiehlt: “Schnapp Dir ein Fahrrad und erkunde den Park.” Was wir natürlich auch machen. Nach einem gemütlichen Frühstück auf unserem Balkon geht’s los nach West End zu Stanley Bike Rentals. Vancouver ist gut mit dem Bus durchquerbar. Das schachbrettartige Muster der Stadt hat auch auf nahezu jeder Straße einen Bus der genau diesen von Nord nach Süd oder Ost nach West durchquert. In WestEnd angekommen, borgen wir uns Fahrräder aus, genauer gesagt nur eines: ein Tandem.
Stanley Park ist großteils eine Einbahn für Fahrradfahrer, sehr angenehm und nachdem wir einen Montag hier verbringen und wir davon ausgehen, dass nahezu nur Touristen mit uns unterwegs sind, sind wir sehr glücklich, dass wir nicht ein Wochenende hier erleben – es ist so schon gut gefüllt mit Menschen.
Nach einer kurzen Abkühlung der Füße in „Beach #3“ ist dann unser Fahrradschlossschlüssel verschwunden. Spurlos. Okay, halbwegs die Ruhe bewahren, suchen – suchen – suchen. Aber alles soweit vergebens, also ruft Markus beim Verleih an. Erstmals nicht ganz die richtige Nummer, aber freundlich geht’s gleich direkt ins Gespräch mit unserem jungen Fahrradverleihprofi. Der erklärt uns, dass es natürlich super wäre, wenn wir den Schlüssel noch finden würden, aber er kommt und schaut sich das mal an (nach Rücksprache mit seinem ‘Manager’). Und so lief es auch, während ein freundliches Pärchen aus Toronto, welches sich gerade in der Pension nach Alberta zurückgezogen hat, uns noch moralische Unterstützung geleistet hat, kommt der junge Clerk mit dem e-Scooter entlang des Fahrradweges bei uns an. Er hat einfach so viele Schlüssel wie möglich mitgenommen uns: der Erste passte!
Nach soviel Aufregung bringen wir den Roundtrip im Park noch in Ruhe zu Ende, entschließen uns aber das Tandem zurückzugeben und uns weiter in Richtung des VanDusen botanischen Garten aufzumachen. Am Weg liegt noch ein Eisgeschäft (immer ein wichtiger Motivationfaktor im Urlaub) und wir genießen die gewählten Sorten (Juli: Feige-Vanille & Salted Caramell; Markus: Yuzu-Lemon & Fior de Latte). Urteil: 9/10 Punkten, großartiges Eis!
VanDusen‘s botanischer Garten (und das seit 50+ Jahren)
Uns zieht’s ins Grüne und wir möchten uns noch ein potenzielles Highlight ansehen: VanDusen’s. Der Garten mit seinen beeindruckenden 20 Hektar liegt an der Grenze von Granville, von unserem Quartier super gut gelegen, aber von Stanley benötigen wir eine gute Stunde via Bus und Umsteigen. Heute Nachmittag ist der Zeitpunkt an dem die Distanzen hier in der Stadt riesig wirken, am Heimweg ist es dann quasi wieder nur ein Katzensprung. Wir kommen in jedem Fall sehr gut gelaunt am Garten an und schnappen uns ein Ticket. Markus läuft mal einfach in eine Richtung los und hat sich die Karte einverleibt, sucht aber einen Weg aus, der spannend genug ist um jegliche Diskussion bezüglich des Weges zu vermeiden.




Der Garten bietet knapp 7.500 Pflanzen aus aller Welt und die schiere Farbenpracht ist schon ein Highlight, wenn man da noch diverse japanisch-koreanische und chinesische Gärten, einen Lehrgarten, einen Steingarten (sehr karg) und hunderte beschriftete Bäume draufpackt, merken wir weder wieviel wir hier rumlaufen, noch wie schnell die Zeit vergeht.





Sushi zum Abschluss
Unser Quartier, nahe Granville Island ist einfach super gelegen. Nicht nur am Morgen, wo wir den Ausblick genießen können, sondern auch am Abend, wo wir mit 10-15min Heimweg von großartigen Foodie-places heimgehen können. Und genau das wollen wir heute wieder ausprobieren. Ziel des Abends ist das Sushi Hanabi.
Kurz Zusammenfassung des Abends: wir kamen als die anderen Gäste gerade angekommen waren, und unsere „Kellnerin“ (Ich schätze Eigentümerin) war verhalten als wir es problemlos akzeptierten, dass wir ggfs. 30-40min auf unser Essen warten würden. Am späteren Abend meinte sie dazu, dass wir wohl Europäer wären :-), die haben es beim Essen nicht so eilig. Und von Eile hatten wir abgesehen, neben ausgezeichnetem Agedashi-Tofu, Algensalat und Sunomono hatten wir Maki mit Avocado und Mango, Sashimi mit Lachs und Thunfisch (Markus meint, der beste Lachs seines Lebens) und Juli natürlich auch eine Granville Roll, welche mit Unagi belegt ist. Urteil: unschlagbar. Der Ausspruch, dass Vancouver eventuell noch besseres Sushi als Japan bietet mag ein Overstatement sein, aber es ist qualitativ nach dieser Stichprobe, nicht weit entfernt. Toller Tag, schöner Abend.