Die Azamara Quest ist eines von 4 Schiffen der Azamara Cruises und segelt unter maltesischer Flagge. Es zählt zu den eher kleinen Kreuzfahrtschiffen mit sehr familiärer Atmosphäre:
– max. 694 Passagiere: auf unserer Kreuzfahrt waren 606 Passagiere gebucht
– 400 Staff (Verhältnis Gäste : Crew = 2:1)
Die Bordsprache ist Englisch und das Leben am Schiff ist sehr amerikanisch: Über die Hälfte der Passagiere (429) kommen aus den USA; Kanada oder Australien. Das Personal an Bord hat unsere Namen in der ersten Woche gelernt und spricht uns immer mit Sir und Mam an („Mam Juliane und Sir Markus“) an. (wir haben auch großen Wiedererkennungswert ;)) Auch bei den Fragen der Quizes ist sehr viel amerikanische Geschichte/Kultur/Lifestyle gefragt. Das Essen an Bord ist eher fleischlastig (Würstchen und Bacon zum Frühstück) und es gibt speziell amerikanische Sachen wie Frühstückssirup oder English Muffin, was bei uns eher einem Toastie entspricht.
In unserer Altersklasse sind wir zusammen mit 3-4 anderen Pärchen die einzigen unter 60. Die Gründe dafür sind unserer Meinung nach, dass die Azamara eher eine gehobene Cruise ist und es für Jüngere schlichtweg eine Budgetfrage ist. Außerdem gibt es an Bord kein Programm für Kinder, daher ist es auch weniger für Familien attraktiv. (wir hatten gerade einmal 3 Kinder an Board) Azamara scheint sich auch sehr gut auf die Altersklasse der Pensionisten eingestellt zu haben, denn die Angebote im Spa oder Sport Bereich sind entsprechend der Zielgruppe (Schmerztherapie, Dehnübungen, Arthritis-Angebote und leider keine Sauna). Trotzdem haben wir uns nicht wie auf einem Rentner-Ausflug gefühlt, denn trotz des gehobenen Alters waren alle sehr agil und wissbegierig auf den Ausflügen und haben nicht nur am Pool Cocktails geschlürft.
In den 2 Wochen haben wir viele Passagiere an Bord und auf den Ausflügen näher kennengelernt und haben durchgehend nur liebe Menschen kennengelernt. Fast alle machen mehrere Cruises im Jahr und erzählten uns von ihren Reiseplänen im Mai und dann nochmal im Oktober. Viele sind bereits seit den vorherigen Cruises aus Hongkong bzw. seit Sidney an Bord. Ein Paar (Josh & Mary waren insgesamt 52 Tage nicht daheim!) Diese sogenannten „Back-to-Back Cruises“ kamen eher zufällig zustanden, denn bei vielen haben sich die Cruises durch Covid angestaut und nun fahren sie alle nacheinander ab. Der wichtigste Verkaufskanal für anschließende Cruises scheint direkt an Bord zu sein. Wir merkten das dadurch, dass sich die Crew beinahe täglich dafür entschuldigte, dass das Buchungssystem seit Beginn der Cruise down war wegen dem Eigentümerwechsel von Azamara und dem damit verbundenen Website-Relaunche.
Insgesamt waren wir sehr zufrieden mit unserer Cruise mit AZAMARA und hatten eine sehr angenehme Zeit an Bord. Unsere Entscheidung, Japan mit dem Kreuzfahrtschiff zu bereisen, war goldrichtig, denn wir haben in kürzester Zeit so viel von diesem Land gesehen und dabei einen hervorragenden Komfort an Bord genießen können. Die Buchung einer Kabine mit festem Fenster und ohne Balkon ist für uns die sinnvollste Art der Unterbringung. Wir hielten uns in unserer sehr geräumigen Kabine maximal zum Schlafen oder Ausruhen aus und ansonsten saßen wir lieber in den Bars und Lounges des Schiffes. Offensichtlich gehörten wir zu der Minderheit an Bord, die keine Packages in irgendeiner Form gebucht hatten. Ohne Bord-Wlan konnten wir richtig abschalten (und hatten sogar Zeit zu Puzzeln und Hörbuch zu hören) und riefen nur in den Häfen mit Port Wlan mal Nachrichten am Handy ab. Auch ein Spa- oder Getränke-Package war für uns überflüssig, da eh eine ausreichende Auswahl an Getränken im Basis-Paket enthalten war. Jedoch gab es viele Passagiere, die dieses unbedingt wegen eines speziellen Weins gebucht und auch ordentlich genutzt haben. Dass es an Bord keine Sauna gab, fand ich nachträglich betrachtet schade, da ein Saunabesuch gerade nach den längeren Tagesausflügen für richtige Entspannung gesorgt hätte. Darauf würde ich bei der nächsten Cruise wieder besonders achten.