Ein wundervoller Nachmittag und Abend war das am 22. Juni – einerseits hatten wir die kurze Gelegenheit uns im Ziegelteich abzukühlen bevor wir von Schlagbohrern aus dem Nachbarhaus quasi professionell vergrault wurden… Also hatten wir kurzerhands unseres Sachen gepackt und uns wieder in ein anderes Haus (nicht am See) zurückgezogen… Nach Eintreffen von 90% der Spieler (Thorin/Roman verspätete sich so etwa um 6 Stunden) konnten wir dann wie gewohnt mit einer Nacherzählung der letzten Ereignisse starten die in ein Spielerintro überging. Zuletzt hatten die Charaktere die Seelensteine sichergestellt und auch einen Weg gefunden die Seelensteine mit den Körpern wieder zu vereinen. So begann Ginafae unter den wachsamen Augen Diora von Helm’s und im Beisein von Andrious, Mara und Edana das Ritual zur Wiedervereinigung – der erste Freiwillige sollte Esselped werden – alle waren sich einig, dass alleine der Held in Esselped es so gewollt hätte. Bei der Wiedergabe des Rituals herrschte grösste Konzentration, alle Schutzkreise wurden mehrfach kontrolliert und es wurde kaum etwas einem Zufall überlassen – die Strapazen waren gross, aber innerhalb der sechs Stunden des ersten Tages schaffte es die Tieflingsdame geschickt mit den Seelen umzugehen und sechs in ihren ursprünglichen Körper zurückzubringen. Esselped erholte sich mit Abstand am schnellsten von dem Vorfall und lies es sich unter keinen Umständen nehmen, den weiteren Ritualen beizuwohnen – ungewöhnlich ruhig und nachdenklich war er wohl trotzdem dabei – es gab wohl einiges was er gesehen hatte, dass ihn bedrückte – aber die Strapazen des Tages lagen so schwer im Raum, dass er versuchte sich nichts anmerken zu lassen…
Am nächsten Tag, nach ausreichend Schlaf begann man erneut mit dem Ritual – erfolgreich konnte Seki erneut zwei der gefangenen Seelen zurückbringen in die dazugehörigen Körper bis das Portal in den extradimensionalen Raum verschwand – spurlos verschwand… …anfangs wurde es nur etwas wärmer, die Wände färbten sich etwas rötlich und die “Teppiche” (die aus einigen Körpern gewoben waren, von unglücklichen die ihre Seelen in Seelensteine fangen ließen…) begannen zu stöhnen… Inmitten des unbehaglichen Gefühls erschien ein transluszentes Gesicht von Methelion, dem Halbelfen mit den leuchtend-blauen Augen der schon Valarious beinahe getötet hatte. Es dauerte nur wenige Momente, bis die Hitze nahezu unerträglich heiss war – plötzlich schwebten die vierzehn verbliebenen Seelensteine wie aus dem nichts der Decke entgegen – in atemberaubender Geschwindigkeit und von bösartiger Magie gesteuert zogen sie ihre Kreise – wenige Momente vergingen und in diesen wenigen erblindete Diora bei dem Versuch das Areal zu segnen (Consecrate) und Ginafae erlitt einer temporären Blendung als sie versuchte die interessanten magischen Gitter zu identifizieren – (Detect Magic). Als dann ein gehörnter Teufel (Cornugon) auf dem Bild mittig zu erkennen mit roter, pulsierender Haut auftauchte. Verständlicherweise etwas mehr als nur Panik unter den Anwesenden. Der Teufel schaffte es jedoch nicht mehr als ein hämisches Grinsen aufzusetzen und eine blutige Wunde durch die Schulter dies Tieflings zu schlagen – Diora stellte sich auch blind (oder vielleicht sogar lieber in diesem Zustand) dem abscheulichen Wesen das nur gebückt in dem Raum stehen konnte. Bevor das Wesen noch nach den Steinen greifen konnte verbannte sie ihn zurück dorthin wo er hergekommen war (Dismissal). Der Raum wurde weiterhin immer heisser, mittlerweile hatte sich das Repertoire der Charaktere an Magie nahezu erschöpft – jeder Schutzzauber gegen Hitze, Feuer und ähnliches kam zum Einsatz – dann begannen die Teppiche Feuer zu fangen, der Geruch verbrannter Haut stieg in die Nasen aller und die Schreckensschreie von Seelenlosen sollten ihnen tief ins Gebein fahren. Als die Steine der Decke begannen zu schmelzen glaubte man sich wohl erstmals wirklich verloren – Esselped fasste all seinen Mut zusammen und blieb eisern stehen um seinen Kollegen den Verbleib solange wie möglich zu gewähren und schickte sie levitierend über die Anhöhe der glühenden Lava die nun langsam von Wänden und Decke tropfen sollte – noch ein kurzer, weiterer Auftritt eines Cornugons nahm ihnen die verbleibenden Seelensteine und zwang Diora erneut das Wesen von der Ebene zu verschwinden. Hochmütig lachte der Teufel nur ins Antlitz von Ginafae und verschwand mit den Steinen… Die Lava hatte bald fast die Hälfte des Raumes eingenommen und nur noch ein kleiner Pfad blieb um stehenzubleiben – bis scheinbar aus dem Nichts zwei alte bekannte erschienen, anfangs fast transparent standen die Umrisse von Yile und Vadania im Raum – die beiden hatten sich (in der letzten Kampagne) geopfert um eine Welt von Shar zu befreien und den anderen Göttern wieder zutritt zu schaffen – und waren hier um ihre Freunde zu retten. Ein unnachgiebiges Schild aus Eis hatte sich um die geisterhaften Elfen gelegt und so hatten sie innerhalb weniger Momente das Lava zu erstarren gebracht. Ein Teil des Raumes war mit Dampf gefüllt – nur Esselped, der in der Lava gestanden hatte, war wohl mit dieser erstarrt. Es gab einige bedeutungsschwere Momente, denn die Elfen waren von einem Archonten des Herren der Morgenröte (Lathander) benachrichtigt worden, dass sie dringend gebraucht werden. Weiters hatten sie wohl noch eine ebenso düstere Erkenntnis mit auf den Weg bekommen, dass der ehemalige Diener von Lathander (Andrious) nun teuflischen oder dämonenhaften Wesenheiten dienen würde und ihm der Fürst seinen Arm entgegen strecken würde um den Weg zurück zu finden… Yile öffnete ein eisiges Portal um die Rückkehr zu ermöglichen und die beiden Schneeelfengeister verabschiedeten sich von der Gruppe – im Wissen, dass man sich wohl nicht mehr so schnell wiedersehen würde…
Zurück wenig außerhalb von Baldur’s Tor, in verbrannten Fetzen und mit wenig über als der verkohlten, verbrannten Haut und dem langsamen Gefühl von Schmerzen und Erkenntnis machten sich nahezu alle der Verbündeten auf in den Helmtempel um Heilung und Hilfe zu erfahren – und auch Mara, welche die Abgeschiedenheit ihres Zimmers in der Taverne der Drei Krüge der Gesellschaft der anderen vorzog kam am nächsten Tag auch dorthin nach. In der Stadt war zwischenzeitlich Ginafae gesichtet worden als Rächerin, die schon seit Wochen ihr “Unwesen” trieb und an den Docks für unzählige Morde an zwielichtigen Gestalten verantwortlich war. Ginafae, war natürlich niemals zu so einem Zeitpunkt anwesend…
Am Morgen des Tages wurde von einem Akolyten im Tempel auch eine Nachricht an Andrious von einem vermeindlichen Lathander Priester überbracht der ihn zu einem Gespräch einlud. Der Einladung ins Zimmer des Priesters folgte Andrious hellhörig – doch als er den Dolch in der Hand des Assassinen aufblitzen sah, war er gerade noch schnell genug um sich schwerst verwundet mit einer grausamen Wunde am Hals und einigen Dolchstichen aus dem Fenster zu werfen aus der Reichweite des Killers. Er sollte wenig später im Tempel erwachen um von Diora und dem ältesten Wächter geheilt zu werden – die Konferenz über das zu führen, was Andrious für den Tempel ausmachte – einen Paktierer mit dämonischen Kräften. Die Helmklerikerin erkannte in einem Gespräch mit dem gefallenen Kleriker, dass es wohl ihre Aufgabe sei, ihn auf dem Weg zurück zu begleiten. Wenig später sollte noch Ginafae von Hauptmann Koen heimgesucht werden, der ihr seine Unterstützung anbot, falls sie Hilfe brauchen würde die Stadt zu verlassen. Diora zog es zwischenzeitlich vor einen anderen Weg zu gehen und konferierte mit dem ältesten gemeinsam mit Helm (Divination). Vier Visionen sollten ihr geschenkt werden –
eine zeigte das Cornugon mit den Seelensteinen in der Hand (das dritte Bild)
eine zeigte ihr gigantische Würfel auf ihrem Flug durch einen schwarzen Raum, bei näherem hinsehen sah die Priesterin, dass auf jeder Seite der Würfel endlose Schlachten geführt wurden… (das zweite Bild)
eine Vision offenbarte ihr das Cornugon – zeigte an seinen Seiten einen Rakshasa mit den leuchtend-blauen Augen Methelion’s und eine Eryne mit den Augen von Ginafae (rot leuchtend, aber Diora erkannte Seki darin…) (Bild #4)
die letzte sollte ihr eine gigantische Armee zeigen an deren Spitze der gehörnte Teufel stand. (das erste Bild)
Die Vision und die geschehenen Dinge sollten die Party nun an einen wichtigen Punkt führen… aber dazu nächstes Mal.