Relativ gut erholt starten wir wieder früh in den Großstadt-Dschungel. Heute ist zum ersten Mal ein Arbeitstag in Toronto – aber ehrlich gesagt fällt uns kaum ein Unterschied auf. Markus dreht direkt vor der U-Bahn Station noch eine kleine Extrarunde heimwärts, weil die Öffi-Karte (Presto) in der anderen Hose von gestern geblieben ist. Und um das hier mal kurz zu erwähnen: wir sind schon den vierten Tag hier und werden zu jeder Tages- und Nachtzeit Zeuge der Armut einzelner Menschen – in nahezu jedem Park, vor vielen Kirchen oder einfach auf den Straßen etc. schlafen und hausen die Obdachlosen. Ein trauriger, aber für eine Großstadt wohl „normaler“ Anblick.
Unser morgendlicher Ausflug zum Frühstücksbagel führt uns zum Kensington Market ins Little Pebbles Café. Wir sind, wie immer in den letzten Tagen, gegen 9 Uhr auch hier die ersten Gäste. Zur Auswahl gibt es Rosmarin / Mohn / Sesam und gemischt bestreute Bagel mit zahlreichen Füllungen – wir nehmen heute einmal Lachs und einmal Bacon mit Ei. Die sind wirklich sehr gut und am Weg nach Chinatown nehmen wir uns dann noch einen frisch gepressten Smoothie mit. Chinatown ist sicherlich abends erlebenswerter, wenn die unzähligen Restaurants zum Leben erwachen, aber die Nachbarschaft ist auch so sehr freundlich und Juli darf in einem privaten Vorgarten ein paar Gurken- und Bohnenranken bewundern.





Das zweite Highlight nach Kensington ist die Graffiti Alley. Auch wenn sie auf den ersten Blick von der Hauptstraße kaum besuchenswert erscheint, die Straßenkunst hat hier einige sehr coole Verewigungen auf den Hauswänden hinterlassen – teilweise zwar leider schon wieder übersprayed – aber ein schöner morgendlicher Spaziergang…





























…der uns weiter zum Eaton Center führt, wo wir in der Nähe ein kleines kulinarisches Highlight bei Uncle Tetsu‘s Japanese Cheesecake genießen können. Uns ist der große fluffy Cheese Cake etwas zu viel, daher nehmen wir 2 kleine Cheese Tarts, einmal classic und einmal mit Yuzu – kurz gesagt: ein Erlebnis für die Geschmacksknospen, crunchy outside und fluffy & creamy inside. So toll, dass wir ganz vergessen haben, ein Foto zu machen 😉
Wir entscheiden, den Besuch in Ripley’s Aquarium etwas vorzuziehen und machen uns direkt auf den Weg. Nicht ganz unerwartet, ist es vor Ort übervoll, mit Familien und kreischenden Kindern überfüllt, aber trotzdem (einmal) zwecks Bucket List erlebenswert. Der Eingangsbereich ist noch nicht wirklich berauschend, aber wenige Minuten später findet man sich unter Mantarochen, Haien und Aalen wieder. Mit 20% weniger Menschen wäre es ein tolles Erlebnis, so wurde man mehr oder weniger durchgeschoben und musste sich seinen Platz an den Aquarienscheiben ergattern. Die kurze Fütterungsshow bei den Rochen war eine willkommene Verschnaufpause. Am Weg nach draußen bestaunen wir noch einige Quallen und insbesondere die Technik des Aquariums: 5,7 Mio. Liter Wasser befinden sich im ganzen Aquarium, 14 Busladungen Salz werden pro Jahr benötigt, 95% des Wassers können wieder wiederverwendet werden, der Rest verdunstet natürlicherweise.






Aufgrund des festen Zeitfensters für unser Dinner im CN Tower (hatten wir 2017 so ausgemacht 😉 ) bleiben wir in der Nähe und genießen noch ein kühles Cider und einen Mocktail im Lucky Clover Irish Pub, bevor wir mit dem Aufzug ins 553m hohe Wahrzeichen der Stadt zum Abendessen aufbrechen. Das Essen ist ausgezeichnet und die Aussicht lässt keine Wünsche übrig. Wir freuen uns, dass wir unsere Wette nach über 9 Jahren einlösen können und sind dankbar für dieses einmalige Erlebnis. Und wer unsere vorangegangenen Einträge fleißig gelesen hat, wird sich nicht wundern, dass wir auch diesen Abend wieder im Storm Crow Manor ausklingen lassen.







