Unliebsames Erwachen
Der fünfte Tag beginnt um kurz vor 05:00 lokaler Zeit mit ein wenig Zeitdruck: Wir müssen noch alles packen und spätestens um 06:00 losziehen, lieber mit etwas mehr Zeitpuffer, man weiß ja nie. Als gut eingespieltes Team kommen wir rechtzeitig los und nehmen die Metro 1 nach Union Station und von dort weiter den UP Express zum Flughafen. Beim Lesen der Mails fällt mir ins Auge „Flight AC135 cancelled“. Autsch, das haben Juli und ich schonmal in Leipzig erlebt – kombiniert mit gleichgültig-unmotiviertem Bodenpersonal war das eine negative „Core“-Erinnerung. Also fassen wir den Entschluss, wir bleiben ruhig und sehen uns mal an, wie die Kanadier damit umgehen. Ja, also kurz zusammengefasst – tadellos, vorbildlich und zwar so, dass man kaum mitbekommt, dass ein Flug ausfällt. Wir waren zum Zeitpunkt als wir feststellten, dass unser Flug ausfällt, nämlich bereits auf den Folgeflug AC139 (1h später) gebucht worden. Nicht mal zu einem Schalter muss man dafür. Also checken wir ein paar Minuten später erstmal unser Gepäck ein und haben dann noch ein wenig länger für ein kleines Frühstück.


Gestärkt boarden wir die Boeing 777-300 und nutzen die 4:10h zum Schlafen, Lesen, Buch hören und ein wenig für die Vorfreude, dass unser Tagesplan für Calgary und Banff wohl doch klappt ohne größere Einschränkungen. Nach der Landung sammeln wir geschwind unser Gepäck ein, holen unser reserviertes Auto ab (ein Nissan Rogue) und kommen rechtzeitig vom Flughafen los, um unsere Reservierung für 14:00 lokaler Zeit im Calgary North Activate wahrzunehmen.
Activate Game
90min gebucht, 105min bekommen – wir stürzen uns einfach mal mitten rein. Ein wirklich tolles Erlebnis, das uns flink zum Schwitzen bringt. Activate sind ein paar Dutzend Räume mit je ca. 10 Spielen mit 10 Schwierigkeitsstufen, die auf Wissensfragen, Reaktion, Geschicklichkeit, Kombinatorik etc. aufbauen. Unser liebstes war das Meteoriten abwerfen und das Basketball-Spiel. Juli hat vor allem auch das Laser-Spiel gefallen. Und das Beste: Activate kommen wohl auch bald nach Wien!


Pünktlich gegen 16 Uhr geht‘s jetzt aber endlich in die Rocky Mountains, deswegen sind wir doch hier!
The Rocky Road
Von Calgary aus, kann man sich das noch gar nicht so richtig vorstellen, dass man jetzt zu einer der längsten Gebirgsketten der Welt aufbricht. Die Industriestadt südlich von Edmonton, die insbesondere wegen Öl an wirtschaftlicher Bedeutung gewann, liegt noch gar nicht so wahrnehmbar bergig. Doch auf dem Trans-Canada Highway wird es nach einer halben Stunde allmählich grüner, hügeliger und man freut sich richtig, wenn man die ersten Ausläufer der Rockies vor sich sehen kann. Nach knapp 1,5h checken wir in das Georgetown Inn & Pub in Canmore ein, wo wir von einer deutschen Auswandererin Theresa an der Rezeption begrüßt werden und gleich noch ein paar Vancouver Tipps einsammeln. Sehr gemütliche Unterkunft – und deutlich günstiger als direkt im 20 Minuten entfernten Touristen-Hotspot Banff.
Mit der Gondel auf 2000m hoch
Dort geht’s heute Abend aber trotzdem hin, denn wir haben eine Besichtigung des Sulphur Mountain inkl. Auffahrt (und Ab-) mit der Banff Gondel gebucht. Zum Glück hat Juli den Markus noch erinnert, dass er einen Pulli anziehen sollte, sonst wäre er spontan bei 13°C unten und deutlich kühler oben auf >2.000m erfroren. Tja, so schaut die Juli auf den Markus <3 Die Gondel bringt uns in 5 Minuten auf die Spitze des Sulphur Mountain. Oben gibt es einen gut ausgebauten 1km langen Rundweg vom Visitor Center zur Wetterstation, der uns einen beeindruckenden Rundumblick auf die Rocky Mountains mit ihren 2.900-3.600m hohen Bergen gibt. In jedem Fall ein tolles Erlebnis! Und morgen geht‘s dann tiefer in die Rockies hinein.





