Bagelsfrühstück

Die Arbeit kann auf Markus nicht ganz verzichten, also nutzt Juli den entspannten Morgen für ausgiebige Körperpflege und einen kleinen Spaziergang zur Rocky Mountain Bagel Company auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die lange Schlange an Leuten verspricht nur Gutes – und so war es auch: Der „The Greek Bagel“ mit Feta, Spinat, Ei, Tomate war gut, aber der „The Works Bagel“ mit Ei, Cheddar, Paprika, Zwiebel war ein Traum. So langsam zeigt sich auch ein wenig die Sonne und wir freuen uns schon auf unseren ersten richtigen Tag in den Rockies. Nach unserem Checkout brechen wir also auf in Richtung Banff Nationalpark. Heute dreht alles um die berühmten Bergseen der Rocky Mountains. Also starten wir gleich mit einem kurzen Halt an den niedlichen Cascade Ponds. Noch sind keine Touristenmassen zu sehen, nur eine beeindruckende Vielzahl an kleinen Nagetieren (Streifenhörnchen?), die uns begrüßen, beobachten und diesen idyllischen Ort bevölkern.



Lake Louise und Lake Moraine…und weitere Lakes
Geparkt wird am Parkplatz des Skiresorts und dann geht es weiter mit dem Shuttle-Bus zu Lake Moraine, denn mit dem privaten Fahrzeug darf man hier schon lange nicht mehr hinfahren. Zu viele Touristen, die diese beiden Seen „zu Tode lieben“, wie sich unser Audioguide ausdrückt. Apropos: wir nutzen für die langen Strecken auf dem Highway durch den Nationalpark die GuideAlong App. Der Audioguides Tracks unseren Standort mit GPS und erzählt uns coole Infos und tolle Geschichten zur vorbeiziehenden Landschaft und weißt uns auf wichtige Orte hin, eine echte Empfehlung!
Das Wetter ist perfekt, nicht zu warm aber trotzdem sonnig. Lake Moraine entstand durch eine Steinlawine, die das Tal blockierte und so das Wasser des heutigen Sees aufstaute. Der riesige Steinhaufen ist nun auch der perfekte Aussichtspunkt auf den türkisfarbene See. Am Wegesrand wachsen erstaunlicherweise Ribiseln und Himbeeren und als wir oben ankommen, genießen wir den Ausblick auf den See, die Wälder und die Berge um uns.
Die grün-blaue Farbe des Wassers in den meisten Bergseen der Rocky Mountains entsteht durch das Gesteinsmehl. Das sind feinste Gesteinspartikel, die durch das Gletscherwasser ausgespült werden. Sie reflektieren nur das grüne und blaue Spektrum des Lichts. Darum erscheint uns das Wasser in genau diesen Farben.




Der Shuttlebus bringt uns wenig später weiter zum Lake Louise. Hier schlängeln wir uns an den unglaublichen Touristenmassen vorbei und wollen den unerwartet steilen Weg in Richtung Lake Agnes erkunden und das berühmte Teehaus auf knapp 2.200 Höhenmetern sehen. Um den See selbst sind zahllose Touristen unterwegs, in Richtung des Teehauses zum Glück deutlich weniger. Der Weg ist zäh, etwa 3,7km mehr oder weniger steil nach oben. Man fühlt sich sehr im Einklang mit der Natur, aber unterwegs hat man mehrfach das Gefühl, dass der Aufstieg mal langsam zu Ende sein sollte. Nach zwei Drittel der Strecke kommen wir an dem Mirror Lake vorbei. Wegen fehlender Sonne und schwindender Motivation gehen wir lieber weiter Richtung Lake Agnes und schauen lieber am Rückweg hier vorbei.
Ca. 15 Minuten später haben wir es geschafft. Und ja, es war die Mühe absolut wert: der ruhige, kleine See, der Blick ins Tal von oben, die zutraulichen Streifenhörnchen, das Tee-Häuschen, vor dem eine Schlange an Menschen auf einen Sitzplatz wartet (und wir gemütlich einen Tee-2-go ohne Wartezeit bestellen). Der Mountain-Chai war ein geschmackliches Highlight! Nebst einem schwarz-blauen Vogel, der Julis Haarschnitt trägt, finden wir uns hier inmitten von sehr (zu) zahmen kleinen Nagern, die zu sehr auf raschelnde Packungen abgerichtet sind und sofort zu Dir kommen und sogar auf Dir rumklettern… Natürlich haben wir den Wildtieren nichts von unserem Proviant abgegeben, wir haben ja ähnlich niedliche Flauschies daheim, die auch kein Menschenessen abbekommen – zu ihrem eigenen Wohl.









Der Abstieg wird nochmals zur Herausforderung: gewärmt und mit einer Menge Dopamin im Gepäck, können wir unsere zunehmend schmerzenden Füße weitestgehend ignorieren (Juli versorgt Markus am Abend zur Sicherheit mit einem Blasenpflaster). Am Lake Louise unten angekommen, sieht man nochmals, warum es tausende Menschen hierher zieht -die malerische Schönheit der Umgebung, einfach traumhaft. Lake Louise heißt in der Sprache der Natives „Lake of little fish“. Der See wird vom Victoria Gletscher (ganz hinten oben im Bild) gespeist. Das Gletscherwasser hat das ganze Jahr über nicht mehr als 4 Grad. Also kein Badesee, nicht mal im August.

Ein kulinarischer Abend bei den Trüffelschweinen
Mit unserem Audiotourguide von GuideAlong geht‘s dann noch weiter in das 400 Seelendorf „Field“ im Yoho Nationalparkt. Wir checken problemlos in unsere Unterkunft Truffle Pigs Bistro & Lodge ein und Juli verschafft uns relativ kurzfristig noch einen guten Platz im Restaurant, welches keine Reservierungen im Voraus annimmt. Und – das – war – einfach – goldrichtig! Nach diesem anstrengenden Wandertag belohnen wir uns mit einem Festmahl: Wir starten mit einem gemütlichen Cider, Juli bestellt das marokkanische Lamm (Keule) Mit getrockneten Pflaumen auf Couscous und Markus die Bison Rippe mit Spargel und Slaw. Das Essen ist so gut, dass wir uns noch ein Stückchen Grandma‘s Pie aufschwatzen lassen und auch dieses nicht bereuen. Definitiv eines der besten Essen bislang – mit einer wirklich genialen Aussicht auf die umliegenden Bergmassive. Es fühlt sich an wie im Gesäuse zu sitzen, nur weiter und etwas abwechslungsreicher im Bezug auf die Bergketten. Die regelmäßig vorbeifahrenden Züge (Doppelstockcontainer) fahren auf den Gleisen des Canadian Railway und sind der Grund, warum sich der Ort Field überhaupt entwickeln konnte. Wir schlafen beide in dieser Nacht sehr gut, Juli kann sogar das erste Mal durchschlafen bis morgens kurz nach 7 Uhr. Fazit: Das Truffle Pigs – eine Empfehlung zum Essen und Schlafen inmitten des Yoho Nationalparks.

Es ist sehr gut zu sehen wie es euch in ??gefällt?.. nicht nur das Essen (besonders hier in Truffle Pigs?)!! .. ist Euch aufgefallen das die Nadelbäume in den Rockys sehr hoch aber schmal wachsen im Vergleich zu den EU-Alpen!? ??
Das hört sich nach einer ordentlichen Portion Konditionstraining an?, aber ich fürchte trotzdem, dass ihr mehr Kalorien zu Euch genommen als ihr aufgebraucht habt?