Felis – erste Eindrücke

Spielbericht

Lineup:

Spielleiterin:
Callisto
Spieler:
Dolge (Mistviech)
Ayou (Lordi)
Taleria (Sari)
TheLemming (Vidar)

Die Testrunde von Felis begann etwas zögerlich – aus meiner Perspektive gleich doppelt, erstes Rollenspiel via Teamspeak und dazu mit „lauter Unbekannten“. Nachdem die Runde im Vorfeld schon angekündigt war, ist die schnelle „Generierung“ gänzlich ohne Charakterwerte abseits der obligaten Körper/Seele Balance begonnen worden. War auch gut so, die Truppe von Streunern und verzogenen Hauskatzen wurde unmittelbar mit dem Problem konfrontiert, dass im Viertel vereinzelte Mietzviecher verschwinden würden – oder zumindest unter anderem eine ältere Dame (Katze) vermisst wurde. Nach anfänglichen Ärgerlichkeiten im Garten der Lords beschloß man den langwierigen Hausarrest von Lordi lieber auszuweichen und sich auf der Straße entsprechend umzublicken. Es dauerte in dem Zusammenhang auch nicht sehr lange bis man einen Köter auf der Straße traf, der schon eine bittere Vorgeschichte mit der Streunerin Mistviech hatte. Der Junge hatte natürlich Glück, dass er einen Maulkorb trug und keiner von uns gewillt war einen wehrlosen Hund mit seinem menschlichen Begleiter anzufallen. Für die Katzen durchwegs problematischer wurde schon der Umstand empfunden den insbesondere die ausgezeichnete Spürnase der Streunerin aufzeigen konnte, der in der Straße nicht gänzlich unübliche Geruch von Blut hatte etwas seltsam katzenartiges an sich und drang aus dem Keller an unsere Nasen.

Neugierig wie wir Vierpfoter sind konnte uns nicht sehr viel halten und wieder hatte der gute Rotweiler den kürzeren gezogen – um genau zu sein – die kürzere Kette, zu unserem Glück. Aber konnten und wollten uns nicht lange aufhalten. In einer anschließenden Erkundung wichen wir dem Mann aus der den Hund gleich darauf ohne Maulkorb ins Haus lies und verteilten uns strategisch in arbeitende Truppe (Sari und Vidar) und die Küchenrandalen (Lordi und Mistviech).

Im Keller ging es auch gleich zur Sache, nachdem Sari eiskalt ausnutzte, dass Vidar mit komplexen Formulierungen nicht viel anfangen konnte war er es, der den großen Kübel umstieß und entsprechend stinkend sich wiederfand. Sari fing kurz darauf an den schwarzen Sack zu öffnen, in welchem sich Katzenfelle finden sollten, abgezogen und wohl noch relativ eindeutig, dass eines der Felle zur alten Dame gehörte die zu Beginn die Suche ausgelöst hatte. (Einen Zusammenhang zwischen diesen Fellen und Katzen konnte nicht jeder der Mietztiger sofort finden)

Wenig später würde auch der räudige Köter seinen Weg in den Keller finden um die Katzen schnell versteckt hinter einigen Holzsprossen zu finden. Die Gelegenheit nutzend lenkten ihn Sari und Vidar mit einer fiesen Kralle gegen die Nase ab und stahlen sich an Hund und Herrchen vorbei nach oben um nach ihren beiden Kumpanen ausschau zu halten, oder im Fall vom Sari ihnen mitzuteilen, dass etwas gar Grauenvolles passiert sei. Im ersten Stock hatten die Streunerin gemeinsam mit seiner Lordschaft schon für ausreichend Chaos und Zerstörung gesorgt, sodass man sich auf den Weg weiter nach oben machte in einen Raum der zum ersten und wenig daneben auch zum finalen Schlachtfeld werden sollte mit dem Bösen in Person.

 

Okay nach der Einleitung möchte ich auf die Auseinandersetzung selbst etwas Distanzierter aus der Sicht des Spielers eingehen.

Vielleicht bin ich als Katzenliebhaber mit den drei Mietztigern an meiner Seite vorbelastet, aber das Spiel selbst lebt schon durch das Thema. Ich finde von Anfang an hätte das Spiel durchwegs davon profitiert, wenn wir uns doch dafür entschieden hätten „flink“ Charaktere zu erstellen. Primär weil die Tricks, Gaben und Merkmale durchwegs spielrelevant gewesen wären. Dem zum Trotz war es ein großes Vergnügen innerhalb kurzer Zeit sehr unterschiedliche Katzenpersönlichkeiten an meiner Seite zu sehen und ich muss gestehen mir hat es gut gefallen, dass unsere Spielleiterin gerade am Anfang die Würfelorgien vermieden hatte um uns an den Ort des Geschehens zu bringen. Dadurch kam etwas Flair der Möglichkeiten rüber ohne beim ersten Versuch auf einen Zaun zu springen oder an dem Hund vorbeizukommen gleich seine eigenen Grenzen zu sehen.

Das Spielsystem selbst war für die Spieler sehr einfach. Körper und Seelenwürfe waren die einzigen, die uns beschäftigt hatten. Vielleicht etwas zu einfach, da man als Spieler nicht keine Möglichkeit zur Einschätzung der Situation (was kann ich? wieviel kann ich? wie stehe ich gegenüber anderen da?) aber auch das hatte seinen Reiz im Spiel.

Was ich mir im Kampfsystem wünschen würde, ohne zu wissen wie das System selbst wirklich funktioniert: Teamwork – die Katzen arbeiten ähnlich wie ein Werwolf-Pack oder eine Truppe Kobolde zusammen. Das hatte einen der größten Impacts auf unsere Handlungen. Ich hatte im Spiel nicht das Gefühl, dass es viel Unterschied gemacht hat ob wir zu fünft arbeiten oder zu dritt – mitunter weil wir auch nicht wirklich wußten wie wir uns gegenseitig helfen können. Bei der ersten Auseinandersetzung war das Teamwork feeling noch sehr stark, insbesondere weil der Angriff unsererseits primär stattfand um Lordi zu befreien und uns das auch mit einfachen Angriffen gelungen ist. Andererseits war das Würfeln und Gegenwürfeln für mich undurchsichtig, was dem Spielspaß keinen Abbruch tut aber die Szenerie in meinen Augen träger gestaltet. Ich denke es sollte einen Unterschied machen ob man jemanden versucht effektiv anzugreifen (jeder Erfolg subtrahiert einen Erfolg des Angreifers der versucht Schaden zu machen) ob man sich selbst verteidigt (jeder Erfolg vermeidet zusätzlich Schaden) oder ob man aktiv angreift (und direkten Schaden versucht zu verursachen). Wäre nur ein spontaner Vorschlag wie man mit Gruppeneffekten umgehen könnte. (mir ist schon klar, dass so ein System mitunter komplexer ist und das nur grundlegende Ideen sind).

Abseits davon sind mystische Fähigkeiten meiner Meinung nach ein sehr nettes Flairelement. Die Lichtpunkte der Katzen und gegenüberstehenden Schattenpunkte der Gegenseite geben dem ganzen schon verbal eine nette Wendung. Abschließend kann ich sagen – es war mir ein großes Vergnügen an der Testrunde teilnehmen zu dürfen. Es war mir ein noch viel größeres Vergnügen meine erste TS Partie mit so einer netten Truppe (SL & Spieler) umsetzen zu dürfen und hoffe, dass ich bei der nächsten Gelegenheit noch mehr über das System lernen darf.

 

 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *