Tag Sechs – Greenock

Über Nacht sind wir von Belfast nach Greenock gekommen. Die morgendliche Einfahrt in den Hafen war ruhig und direkt danach gab es ein ausgiebiges Frühstück – nicht, dass bei uns irgendjemand noch das Wort Hunger kennen würde. Morgens lernen wir dann Ian kennen der uns auf unserer Reise zum Culzean Castle begleiten wird, er hat eine angenehme, ruhige Stimme und vermittelt uns ein paar Eigenheiten der Landschaft, der Bevölkerung und der Geschichte dieses Landstriches. Die Rundfahrt durch Südwestschottland lässt keine Wünsche offen, nach dem ersten Regen der uns schon beim an Land gehen erwartet wird das Wetter kontinuierlich besser und die Grüntöne werden immer tiefer, die Landschaft lässt keine Wünsche mehr offen. Nach knapp zwei Stunden sind wir in Culzean Castle angekommen, die Einfahrt auf das Gelände des Schlosses lässt uns viel erwarten, gepflegte Gärten und ein Schloss direkt an den Klippen des Atlantiks. Der Eingangsbereich ist eine Waffenkammer die formschön Musketen, Handfeuerwaffen, Dolche und Schwerter in unterschiedlichen runden Formen angeordnet zeigt. In einer Kammer nach dem ovalen Stiegenhaus spielt ein Duo alte keltische Melodien und singt für uns, sie waren vor mehr als einem Jahrzehnt in Österreich und haben bei Karl Moik’s Musikantenstadl gespielt. Der zweite Teil unseres Tagesausflugs führt uns nach Ayr, am Weg dahin erleben wir einen sogenannten “elektrischen Hang” – man hat das Gefühl, dass man nach oben fährt und in Wirklichkeit geht es bergab. Das war auch entsprechend beschildert – eine ordentliche Übersetzung gibt es aber für uns nicht.
In Ayr angekommen genießen wir erstmal richtige Fish & Chips an einem kleinen Laden an der Küste und machen danach die Stadt ein wenig unsicher. Der “Hayrdresser” ist ein ganz gut im Gedächtnis gebliebenes Wortspiel und auch sonst hat das kleine schottische Städchen viel Charme. Das obligatorische Pint im Pub schaffen wir nicht, weil wir beim Streunen durch die Straßen ein wenig zu viel getrödelt haben, macht aber nix, das beste Pub stinkt so ekelhaft nach Klosteinen, dass uns der Abschied nicht schwer fällt. Auf der Rückfahrt sind wir auf dem Weg der schottischen Küste und bekommen noch ein paar Infos zu Glasgow, das nebst Edinburgh sicherlich auch eine Reise wert ist. Das Motto des Tages lautet eindeutig “Haste ye back to Scotland!”
Zurück am Schiff freuen wir uns über einen gemütlichen Checkin, die tägliche Sicherheitskontrolle ist an Land vorgelagert und verläuft sich so etwas mehr, nebst ein paar Kiltaccessoire-läden und Krimskrams den man noch unbedingt besichtigt bevor man wieder den ersten von drei Cocktails an Bord schlürft. Ein paar Minuten später haben mich Juli, Kathi und Robert auch zum Bingo eingeteilt – Kathi gewinnt die dritte Runde und den Tagesjackpot. Der Abend klingt feuchtfröhlich aus und so jedes Detail ist dann auch gar nicht mehr vorhanden oder so wichtig.

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