hloss und einen der drei schönsten Gärten Japans und wir haben einen Onsen (Besuch eines Badehauses mit heißer Quelle) gebucht. Seit einigen Tagen hatten wir uns schon überlegt, ob wir wirklich bei dieser gebuchten Tour bleiben möchten. Gut, dass wir uns nicht umentschieden hatten, denn als wir morgens in der Bucht von Kanazawa anlegen, regnet es unaufhaltsam. Bei diesem Wetter einen der schönsten Onsen Japans zu besuchen, war also ein der besten Optionen die man sich für diesen Tag aussuchen konnte.
Bei der 90-minüten Anreise zum Onsen stellen wir heute leider fest, dass unsere Reiseführerin zwar motiviert ist, aber weder Geschichtenerzählerin noch eine gute Unterhalterin. Die Reise wird uns nicht in Erinnerung bleiben, sehr wohl allerdings der Onsen. Beim Einlass werden wir, wie in Japan bislang überall, sehr freundlich begrüßt und erhalten eine kurze Einführung in die Gepflogenheiten eines Onsen-Besuchs: Ganz wichtig ist es, sich ausgiebig zu waschen, bevor man die heißen Quellen betritt. Diese sind sowohl im Innenbereich zugänglich (wahrgenommen etwas wärmer) und im Außenbereich in Mitten einer wunderschönen Gartenanlage. Das Bad ist heiß (ca. 45 Grad) und man badet geschlechtergetrennt und vollkommen nackt. Eine sehr gute Entscheidung, dass der Onsen wohl zugestimmt hatte, dass unsere Reisegruppe den Badebereich exklusiv erhält. Die Männer-Truppe um mich herum, großteils Amerikaner und ein bekannter, australischer Rugbyspieler, wären aufgrund ihrer lauten Unterhaltungen wohl sonst etwas negativ aufgefallen. Auf der Damenseite, die wohl 1:1 gespiegelt den Bereich der Herren wiedergibt, lassen sich die meisten Ladies von Julis Erfahrungen aus unserem Onsen in Tokyo anleiten.
Im Anschluss gibt es im Ryokan (Gasthaus) im zweiten Stock eine ausgiebige japanische Mahlzeit mit Hot Pot, Sashimi, Reis und vielem mehr, wie immer in unzähligen kleinen Schälchen serviert. Zu guter Letzt öffnet man auch die kleine Shoppingmeile mit Souvenirs im EG für unsere Reisegruppe. Tag neun lebte weniger von der Reisebegleitung, dafür sehr von einer glücklichen Wetter-Ausflug-Koinzidenz und einer erlebenswerten Heilquelle. Ich für meinen Teil habe mich schon lange nicht mehr so gleichermaßen gestärkt und entspannt gefühlt.
Die abendliche Überfahrt nach Sakaiminato war für Juli leider nicht so entspannend. Nachdem sie schon vor drei Tagen etwas seekrank war, sollte der Wellengang diesmal dafür sorgen, dass sie den restlichen Abend auf der Kabine verbringt. Die Treppenhäuser im Schiff wurden auch komplett mit Kotzbeuteln bestückt und an allen Bars und Tresen gab es Ginger Candy zur freien Entnahme. Auch im „Living Room“ war ich abseits der Live Musik und einer handvoll Besuchern skeptisch, ob es eine gute Idee wäre. hier Blogeintrag vorzuschreiben. Aufgrund des heftigen Wellengangs hatte ich mich dazu entschieden, lieber der Musik zu lauschen und ein ein paar Ginger Ales zu schlürfen, bevor ich mich in die Kajüte zurückzog.