Einmal um die Inseln – ein kurzes Fazit

Nach zehn Tagen auf engem Raum mit der Mein Schiff 1  befinden wir: die Kreuzfahrt war ein Heidenspaß mit vielen Aha und Wow Momenten. Unsere große Angst, dass es mit so vielen Leuten an Bord einfach nur eng wird, hat sich nicht im Geringsten bewahrheitet. Stattdessen hatten wir jedes Mal in einem der drei (maximal 6 Personen) Whirlpools problemlos Platz – meistens waren wir zu zweit oder zu dritt. Im Vergleich zu einem Hausboot ist es durchwegs geräumig und luxuriös und die vorherige Besichtigung der U-434 hat unser gemeinsames Verständnis von Platzangst und Komfort ohnehin noch kurzfristig angepasst.
Mit Lanyards auf dem Schiff rumzulaufen ist einfach nicht schick, es mag praktisch sein, aber aus unserer einstimmigen Perspektive geht sowas einfach gar nicht. Ganz im Gegenteil, ich hab ein Captain’s Dinner vermisst, dass ich eigentlich nicht kenne und sehr viel Vergnügen gehabt schick mit Kilt oder Hemd am Abend die Restaurants unsicher zu machen. Die Verfügbarkeit von frischen Mangos, Maracujas, diversen Melonen, Erdbeeren und anderer Früchte trägt sehr zur guten Laune von Juli und mir bei – bei Juli ist noch dazu das englische Frühstück, inklusive baked beans ein großes Plus und schmeckt ihr auch nach zehn Tagen noch immer.
Die Engländer verstehen sich im Marketing (Pokemon Go, gratis WLAN und hab ich das großartige Merchandise schon erwähnt – von Rezeptbüchern, Postkarten über diverseste nützliche und wohlüberlegte Geschenkartikel) – und hier reden wir von einer Kirche, die Ausstellungszentren und Besucherzentren der Sehenswürdigkeiten toppen das meist nochmals. Uns war vorher schon ziemlich klar oder wir waren uns halbwegs sicher, dass wir native-speaker als Reiseführer bevorzugen würden – das hat sich bewahrheitet. Übrigens haben wir rausgefunden, dass insbesondere Schotten – aber auch Iren, die Deutsch reden, sich sehr stark nach Holländern anhören.
Die Heritage Sites (UNESCO Weltnaturerbe) von Stonehenge und Giant’s Causeway in so kurzer Zeit (4 Tage) zu besuchen, war überwältigen. Beide sind ewig in unserer Erinnerung verankert. Apropos verankern, die typisch englischen Vorurteile wie (regnerisches) Wetter und (schlechtes) Essen – konnten wir nicht ansatzweise bestätigen.
Wissensvorträge (bei TUI heißen die “Kompass: Wissen”) sind äußerst informkativ, unterhaltsam und eignen sich hervorragend, um sich auf die Landausflüge einzustimmen. Man darf sich aber darauf vorbereiten, dass man von legendären Orten wie Giant’s Causeway auf dieser Cruise von fünf Personen fünfmal eine nahezu idente Geschichte erzählt bekommt – zu unserer Verwunderung erzählen Iren und Schotten diese auch noch gleich.
Ein Business Class Upgrade am Rückflug nach Wien rettet für Juli dann auch noch den Tag, nachdem dieser ja mit einem beschädigten Koffer nicht so toll begonnen hatte.

Und nochmals ganz kurz: 10 Tage – davon 4 Seetage – TOP Wetter – mehr als 2000 Bilder – viel gelacht und (leider nur?) 22 Postkarten geschrieben – persönliche Top 3 von Juli und mir: Stonehenge, Giant’s Causeway und Eden Project. Die besten Reiseleiter waren Jake, Ian und Susan und während wir es anfangs bezweifelt hätten – wir täten’s wieder tun.

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